Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 115

1902 - Karlsruhe : Lang
— 115 — und damit war das alte Reiche aufgelöst am 6. August 1806. Der letzte deutsche Kaiser nannte sich sorthin Franz I, Kaiser von Österreich. Xxiii. Deutschland in Zersplitterung. 1. Preußens Fall.. Durch die Stiftung des Rheinbundes hatte der Kaiser-Napoleon einen bedeutenden Zuwachs an Macht erlangt. Die Blücher. Gebiete der Rheinbundfürsten erstreckten sich im Spätjahr 1806 von der Quelle der Etsch bis zum Niederrhein und zum mittleren Laufe der Weser, vom Oberrhein bis zum Thüringer Wald und zum Böhmer Wald. Fast viertausend Onadratmeilen deutschen Landes mit 81/2 Millionen Einwohnern waren mit Hab und Gut dem sremden Eroberer dienstbar. ^urz nach der Schlacht bei Austerlitz hatte der preußische Minister Haugwitz zu Schönbrunn zwischen Preußen und Frankreich einen Bundesvertrag geschlossen, durch welchen Preußen in den Besitz des Kurfürstentums Hannover gelangte. Aber das 8*

2. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 86

1911 - Leipzig : Teubner
86 Bergbau. Ernteerträge von drei gleich großen Kckerstücken. Den reichsten Ertrag hat der mit Kalisalz (ttainit) gedüngte Kcker hervorgebracht. lich groß ist das vorkommen von Steinkohlen. Sie finden sich am Nord- und Südfuße des Rheinischen Schtefergebtrges, im sächsischen Berglande und in Schlesien in solcher Fülle, daß an die Schweiz, Belgien, Niederlande, (Österreich-Ungarn, Frankreich und Italien große Mengen abgegeben werden können. Dazu treten noch weite Braunkohlenlager, die ebenfalls an vielen Orten abgebaut werden. Nur die vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien liefern mehr der wertvollen ,,schwarzen Diamanten" als Deutschland. — In seiner Förderung von Eisenerzen nimmt das Deutsche Neich unter den Ländern der Erde die zweite Stelle ein. Es folgt hierin auf die vereinigten Staaten von Kmerika. Unsere Industrie hat sich aber so gewaltig entwickelt, daß die deutschen Eisenerze bei weitem nicht ausreichen, den Bedarf zu decken. Das Kuslan'd (besonders Schweden, Spanien und Frankreich) mußte uns 1909 noch für 126 Tttill. Mark liefern. Die wichtigsten deutschen Fund- orte für Eisenerze befinden sich in dem nördlichen Lothringen, in Oberschlesien, an der Sieg, im harz und in Württemberg. — Hn Zinkerzen, die man hauptsächlich in Oberschlesien, im Ruhrgebiet (bei Iserlohn) und in der Gegend von Kachen för- dert, ist Deutschland das reichste Land der Erde. Nur die vereinigten Staaten von Amerika kommen annähernd an die deutsche Ausbeute heran. — In der Bleigewin- nung steht unser Vaterland an dritter Stelle (1. vereinigte Staaten von Amerika,

3. Die Geschichte der Deutschen - S. 470

1824 - Herborn : Krieger
470 Lander mit den (einigen vereinigte, bestieg im Jahr 1714 den Thron von Großbritannien. Wre die Kronen von Preußen, Polen und Großbritannien reukschen Fürsten angehörten; so hatte auch den Thron von Dänemark das teut- sche Fürstenhaus H o l st e i n - O i d e n b u rg, den von Schweden das Haus Zweibrück tnne, und das Hans Nassau besaß die Erbstatthal- terwürde in den vereinigten Niederlanden. Das Haus Hessen trennte sich, nachdem Philipp der Großmürhige (-h1567) durch ein Testament seine Besitzungen unter seine vier Söhne getheilt hatte, von diesen aber zwei oh- ne Nachkommen verstorben waren, in die zwei Hauptlinien Kassel und Darmstadk *). In der Un terpfalz war durch den west- phalischen Frieden Karl Ludwig, der zweite Sohn des unglücklichen Fri e d r i ch V. (fl632). restituirl worden **•). Mit feinem Sohne Karl (t 1685) starb die Linie Pfa l z - S i m m e rn aus, und wir haben bereits gesehen, daß nach der Entscheidung des Papstes Philipp Wil- . *) Durch spätere Theilungen spalteten sich beide wieder fotzender Gestalt: ^ K a s s e l_______ Kassel Rhein selb Kassel Philippsthal Rothenburg Wanfried, Darmstadt Darmstadt Homburl Darmstadt Butzbach. **) Siehe S. 4*6. U,

4. Das Deutsche Reich - S. 80

1900 - Leipzig : Spamer
80 Sechstes Kapitel. 1885/86 3 727 366 hl geerntet. Die Reblaus (Phylloxera) ist bisher glück- licherweise unserm Vaterlande meist fern gehalten worden, doch haben sich neuerdings ein größeres und wertvolles Gebiet bei Geisenheim (1884), dem- nächst einzelne Weinberge im Ahr- und Ilnstrntthale:c. (1887), von derselben infiziert erwiesen. Von den dem Weinban gewidmeten Flächen kommt nnr 1/6—V7 ans das Königreich Preußen, dessen Rheinprovinz und Regierungs- bezirk Wiesbaden prächtige Weinpslanznngen besitzen; sonstige Hanptsitze des dentschen Weinbaues sind Elsaß-Lothringen, Baden, in Bayern Unterfranken und die Pfalz, der württembergische Neckarkreis und Rheinhessen. Die Weinproduktion Deutschlands betrug 1880 nur 523560, 1883: 2809481 dl; in günstigen Jahren ist sie schon auf 6500000 Iii gestiegen. Dieser Produktion gegenüber steht (1883) Frankreich mit 45 Millionen (1885 nur 23536000) hl Natur- wein , 2v2 Millionen hl Rosinen- und 2 Millionen hl Kunstwein, Italien mit 27 Millionen (1871/81 durchschnittlich über 35 Millionen) hl, Spanien mit durchschnittlich 20^/2 Millionen hl, Österreich-Ungarn mit durchschnittlich 8vz Millionen hl (1881/85), Portugal mit 4'/2 Millionen hl Weinproduktion. — Von den deutschen Weinorten sind berühmt Oppenheim, Geisenheim, Rüdesheim, Nierstein, Hochheim, Deidesheim, Erbach, Johannisberg, Aßmannshausen, Rappoltsweiler, Graach, Trarbach, Piesport, Würzburg n. a. Doch auch in weniger bekannten Gegenden gedeiht der Weinstock noch recht wohl, so in dem Nahethale (Laubenheim) und in dem Ahrthale (Walporz- heim), am Bodensee (Meersburg), im mittleren Unstrutthale (Freiburg), im Saal- thale (bei Naumburg), im Elbthale (bei Meißen), am Unterlaufe der Schwarzen Elster (Jessen), im nordwestlichen Teile von Schlesien (Grünberg) u. s. w. §4. Die Viehzucht. Die Viehzucht ist allenthalben im Dentschen Reiche ein sehr wichtiger Zweig der landwirtschaftlichen Thätigkeit, nicht nur in ärmeren, sondern namentlich anch in reichen und hoch entwickelten Gegendeu. Je nach den Verhältnissen der Landschaften ist ihr Betrieb höchst verschieden, namentlich herrscht teils der Weidebetrieb, teils die Stallzucht vor. Hochbedeutend sind in unserm Vaterlande vor allem die Pferde-, Rindvieh- und Schweine- zncht. In der Pferdezucht wird es zwar von Rußland erheblich übertroffen, erreicht hingegen den Bestand von Österreich-Ungarn fast völlig; der Pferde- bestand Großbritanniens und Fraukreichs bleibt hinter demjenigen Deutschlands erheblich zurück, uoch mehr derjenige Italiens. Der Rindviehbestand Deutschlands beträgt über die Hälfte desjenigen Rußlands und übertrifft den- jenigen Österreich-Ungarns bedentend, noch mehr den Frankreichs, Großbritan- niens und Italiens. Der Schweinebestand erreicht denjenigen Rnßlands beinahe und übertrifft den aller übrigen enropäischen Länder in hohem Maße. In der Schafzucht steht das Deutsche Reich weiter zurück, indem es, außer von Rußland (um weit über das Doppelte), von Großbritannien und Frank- reich übertrafen wird. Dagegen steht der Ziegenbestand Deutschlands nnr hinter demjenigen Spaniens znrück und übertrifft den Italiens, Rnßlands, Österreich- Ungarns und Frankreichs erheblich. Die Pferdezahl Dentschlands betrng (nach der Zählung vom 10. Jannar 1883) 3 522545 Stück, sie hat sich seit 1873 um 5 Proz. vermehrt. In der erwähnten Zahl befinden sich: Fohlen unter einem Jahre 190038, ein bis zwei Jahr alte Pferde 194 031, zwei bis drei Jahre alte Pferde 175 367, drei Jahre alte und ältere Pferde 2 963 109 Stück; unter den letzteren sind

5. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 118

1909 - Bamberg : Buchner
118 Neue Geschichte. in der Nacht1 stiegen sdlich von Leipzig (Pegan) drei weie, und gleich darauf nrdlich (Halle) vier rote Raketen auf, und am 18. Oktober, morgens 9 Uhr, ertnten drei Stckschsse zur Einleitung einer fnfstndigen Kanonade auf die franzsische Stellung. Dann Gesamtangriff der Verbndeten und ihr vlliger Sieg. Napoleon wird nach Leipzig hinein-geworfen. Die Sachsen und Wrttemberger treten in offener Feldschlacht zu den Verbndeten ber2. Am 19. Oktober erfolgte der Sturm auf Leipzig. Napoleon hatte vergebens um freien Abzug gebeten. Um 10 Uhr morgens verlie er die Stadt. Der König von Sachsen, Friedrich August, gert in Gefangenschaft. Um 1 Uhr zogen die drei Monarchen in die Stadt ein8. Aber an eine regelrechte Verfolgung des Feindes dachten sie nicht, und so gelangte Napoleon mit dem Rest seines geschlagenen Heeres fast unbehelligt der Weienfels, Naumburg, Ksen, Eckartsberga und Weimar nach Erfurt. Von da aus wollte er das Kinzigtal und den Main gewinnen. Auch dies gelang seinem Feldherrngenie. Bei Hanau schlgt der Flchtling die Bayern unter Wrede (28. bis 31. Oktober 1813) glnzend, berschreitet die Kinzig und gelangt mit 70000 Mann und 200 Geschtzen der Frankfurt (1. November 1813) nach Mainz und der den Rhein, während die Verbndeten erst am 5. November in Frankfurt eintrafen. 14. Bis der den Rhein hinaus Napoleon verfolgen und ihn vom Throne strzen, das wollten Friedrich Wilhelm Iii. und Franz I. nicht. Sie hielten einen Einfall in Frankreich sogar fr ein tollkhnes Wagnis. Nur im Hauptquartiere Blchers war man gegenteiliger An-ficht und schalt der die Friedensschufte, die den Galgen verdienten". Blcher wollte Napoleon keine Zeit zu weiteren Rstungen lassen. Eigen-mchtig rckte er zunchst der Gieen an den Rhein. Hier aber mute er stehen bleiben. Um einen weiteren Vorsprnng zu gewinnen, schlug Napoleon einen Kongre zu Mannheim vor. der seine wahren An-und Absichten lie er jedermann im Dunkel. Dies bentzte die Kriegs-Partei. Sie berredete den Zar Alexander I. wie im Frhjahr zur Fort- 1 An diesem Tag, einem Sonntag, war nicht gekmpft worden, da Napoleon durch einen Parlamentr Rumung aller Festungen bis zum Rhein, Abtretung Jllyriens und die Unabhngigkeit Spaniens, Hollands und Italiens angetragen hatte. Doch half ihm dies nichts mehr. 2 Daher der franzsische Ausdruck Saxouade" fr eine Treulosigkeit. 3 Bayern hatte sich schon am 8. Oktober im Vertrag von Ried vom Rhein- bnnd losgesagt und war als gleichberechtigte Macht in die Reihen der Verbndeten, eingetreten. 384

6. Hessische Geschichte - S. 69

1897 - Gießen : Ricker
— 69 — welche unter diesem Durchzuge sehr litt, nach Kassel zurück. Ein anderer kasselischer General brandschatzte mit Geise die Dörfer um Gießen entsetzlich. Butzbach mußte sich ergeben; ebenso Marburg, das von hessendarmstädtischen Truppen besetzt war. Nun überließ der Kaiser dem Landgrafen Georg von Darmstadt vier Regimenter Reiter und unterstützte ihn mit einer Summe von 12000 Thlr. Das Jahr 1646 war für Georg von Darmstadt günstig; seine Truppen besetzten Kirchhain und schlugen den kasselischen General Geise bei Treysa. Bald war außer Marburg das streitige Gebiet wieder in dem Besitze von Darmstadt. Im Winter 1646/47 schien der Krieg dem Ende zu nahen. Die darmstädtischen Truppen lagen unthätig bei Grünberg, als Alsfeld von Geise belagert wurde. Die Darmstädter Besatzung und die Bürger Alsfelds wehrten sich heldenmütig. Der Bürgermeister und der Geistliche der Stadt bestiegen das Kirchendach, hieben die bleiernen Rinnen herunter und gossen daraus Kugeln, da es an denselben mangelte. Trotzdem mußte sich Alsfeld ergeben. Als bei Frankenberg am 20. November 1646 die darmstädtischen Truppen geschlagen wurden, schloß Landgraf Georg einen Waffenstillstand bis zum 1. April 1647. Wohl gelang es ihm, mit Hilfe der kaiserlichen Truppen das ganze Gebiet bis Kassel wieder zu besetzen; aber durch die Uneinigkeit der Führer sah sich Landgraf Georg genötigt, mit der Landgrüfin Amalie Frieden zu schließen. Durch einen Vertrag vom 14. April 1648 wurde die Marburger Erbschaftsangelegenheit erledigt. Hessen-Darmstadt erhielt außer dem ihm im Jahre 1604 zugefallenen Teile noch das sogenannte Hinterland, während Marburg ihm verloren ging. Die Universität Marburg sollte für beide Länder gemeinschaftlich sein; jedoch wurde für Hessen-Darmstadt die Universität 1650 wieder nach Gießen zurückverlegt. f) Der westfälische Friede. Schon seit dem Jahre 1642 wurde seitens des Kaisers mit Frankreich zu Münster i. W., mit den Schweden zu Osnabrück Unterhandlungen wegen des Friedens gepflogen. Erst am 14. Oktober 1648 wurden die Friedensbedingungen von den Gesandten Frankreichs, Schwedens, des Kaisers und der deutschen Reichsstände unterzeichnet. Die Schweden erhielten 5 Millionen Thaler an Entschädigungsgeldern, und da von den zehn Kreisen^ in welche das Reich zerfiel, der bayerische, österreichische und bnrgundische von der Zahlung befreit waren, so mußten sieben Kreise diese ungeheure Summe aufbringen. Der Krieg kostete die Stadt Friedberg allein, ohne was den Bürgern von den Soldaten genommen wurde, 379234 Reichsthaler. Manchen Gemeinden war es nicht möglich, die auf sie entfallene Summe an Kriegsgeldern aufzubringen. Während zweier Jahre lag eine beträchtliche Zahl schwedischer Soldaten in Deutschland, die von den einzelnen Gemeinden verpflegt werden mußten. „O Wetteran, o Wetterau," rief um das Jahr 1647 ein Friedberger Diakonus aus, „wo ist deine alte Fruchtbarkeit! Zerstöret und

7. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 44

1913 - Langensalza : Beyer
44 Zweiter Teil. Das Wirtschaftsleben Deutschlands. Bayern (Mittelfranken), wo beinahe 2/3 des Gesamt - Ernteertrages ge- Wonnen wird. Auch in den übrigen süddeutschen Staaten, sowie in Posen ist er von Bedeutung. Dem Tabakbau sind weite Strecken der Kölner Tieflandsbucht, der Rheinpfalz und des Elsaß gewidmet; auch am Neckar, in Mittelfranken, in Pommern und in der Uckermark wird er betrieben. Aber trotz einer großen Ernte bedürfen wir jährlich einer gewaltigen Einfuhr. Die wichtigsten Länder der Herkunft sind: Niederlünd. Indien, Brasilien, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Türkei. Auch von einigen unserer Kolonien beziehen wir Tabak. Der Gemüsebau und die vluinen;ucht haben um Berlin (Teltow), Erfurt, Quedlinburg. Braunschweig, Liegnitz, Bamberg, Nürnberg, Ulm 'und Straßburg, sowie in der Wetterau und in den Vierlanden bei Hamburg einen hervorragenden Platz. Vorzügliches (Dbst gedeiht in den meisten Gegen- den Deutschlands. Besonderen Ruf haben die Obstbaugebiete in Branden- bürg (Werder, Guben), in den Tälern der Elbe, Saale, Werra, des Mairt, im Rheingau und an der Bergstraße. Leider deckt der Obstbau nicht den heimischen Bedarf. Große Mengen an frischem und getrocknetem Obst werden jährlich aus Österreich-Ungarn, Italien, Frankreich, der Schweiz, Serbien und den Vereinigten Staaten von Nordamerika bezogen. So wurden im Jahre 191 l allein frische Äpfel für 35 Mill. M eingeführt. Der Zveinbau wird am Ober- und Mittelrhein, und zwar vom Bodensee abwärts bis zur Sieg in ausgedehntem Maße betrieben. Wenn auch sein Hauptgebiet die oberrheinische Tiefebene und der Rheingau mit dem Südabhange des Taunus (Rüdesheim, Johannisberg, Hochheim) ist, so dehnt er sich doch noch weit in die Täler des Wasgenwaldes und des Schwarzwaldes, des Neckar und des Main, der Ahr und der Mosel hinein aus. Minder gesegnete Weingegenden finden wir bei Dresden und Grünberg. Die Ernteerträge sind durch die Gunst oder Ungunst des Klimas einem bedeutenden Wechsel unterworfen. Gute Jahre wechseln mit schlechten. Schlechte Ernten bedingen naturgemäß eiue gesteigerte Einfuhr (Frankreich, Spanien, Italien), während in guten Jahren nach den Vereinigten Staaten, England, Belgien, Rußland und Holland aus- geführt werden kann. Es werden im Durchschnitt in Deutschland 2—3 Mill. hl Weinmost gewonnen, während Frankreich 50 und Italien 30 Mill. hl erzengen. c) Viehzucht. Wie Forstwirtschaft und Ackerbau, so steht auch die Viehzucht in hoher Blüte. Nicht viel, aber gutes Vieh im Stalle zu haben, ist der Stolz unserer Landwirte. Die Viehzucht steht in innigster Beziehung zum Ackerbau. Sie hat sich in den letzten Jahrzehnten be- deutend entwickelt. Die Zählungen von 1907 hatten folgendes Ergebnis:

8. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 20

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
- 20 — Das Nationaldenkmal auf dem Niederwald „Zum Andenken an die einmütige, siegreiche Erhebung des deutschen Volkes und die Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches 1870 — 1871" ist 38 m hoch. Die riesige Germania, eine edle Frauengestalt, welche Deutschland darstellt, hält in der linken Hand das gesenkte Schwert und in der hocherhobenen rechten die Kaiserkrone. Auf der Vorderseite des Denkmals befindet sich die größte der übrigen bildlichen Dar- stellungen. Sie versinnbildlicht die „Wacht am Rhein": „Kaiser Wilhelm I., umgeben von den deutschen Fürsten und den Generälen des Heeres. Rechts und links sind die Statuen des Krieges und des Friedens. Der Engel des Krieges stößt in die Kriegstrompete und erfaßt das Schwert; der Engel des Friedens hat in der Hand die Fried-mspalme. Weiter unten sitzen die Gestalten des „Vater Rhein" und der „Jungfrau Mosel". Elfterer übergibt der jugendlichen Mosel das Wachthorn; es Lmnsrück Mäuseturm Ruine Ehrenfels Nationaldenkmal Nahefluß Bingen Burg Klopp auf dem Niederwald Ter Rhein bei Bingens. deutet an, daß die Grenze des Deutschen Reiches vom Rhein an die Mosel gerückt ist. An den beiden Seiten des Denkmals befinden sich der „Abschied" und die „Heimkehr" der Krieger. Zur Errichtung dieses großartigen Denkmals hat die ganze deutsche Nation beigetragen, Nachdem Deutschland im Jahre 1871 den Krieg gegen Frankreich siegreich beendet hatte, sammelte man in allen deutschen Ländern große Geldsummen. Die Kosten des Denkmals beliefen sich auf l1/io Millionen Mark. — Der herrlich bewaldete Niederwald wird von vielen Fremden besucht. Den Rhein hinauf reihen sich schöne Städtchen, Flecken und Dörfer nahe aneinander. Geisenheim (Stadt) ist wegen seiner Anstalt für Obst- und Weinbau bekannt. Etwas abseits vom Rheine liegt Johannisberg, Dorf und Schloß. Hier gedeiht der edelste Rheinwein, der „Johannis- i) Nach einem Holzschnitt a. d. Verlage von F. Hirt u. Sohn, Leipzig.

9. Heimatkunde vom preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden (Nassau) - S. 25

1913 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 25 — finden wir das ehemalige Kloster Arnstein mit hübscher Kirche. Weiter abwärts der Lahn ist das schöne Städtchen und Bad Nassau gelegen. Eine Kettenbrücke verbindet dieses mit dem linken Flußufer. Hier erhebt sich ein bewaldeter Bergkegel, welcher die Burgruinen Nassau und Stein und das Steiudenkmal trägt. Die Burg Nassau, die Stammburg der nassauischen und oranischen Fürsten, wurde im 12. Jahrhundert vou den Herren von Laurenburg erbaut. Das Städtcheu verlieh ihr und dem ganzen Lande ihre Namen. Das nassauische Fürstenhaus gab dem deutschen Reiche einen Kaiser, Holland Helden und Könige, den nassani- Links der Malberg. Die Lahn. Rechts am Flusse dc>s Kurhaus und die Stadt Bad Lins. schen Landen selbst viele tüchtige Regenten. Es hat fast 1000 Jahre über die Nassauer Lande geherrscht. In dem Schlosse im Städtchen selbst wurde im Jahre 1757 der berühmte Preußische Minister Freiherr von Stein geboren. Freiherr Uuit Stein. Im Anfang des vorigen Jahrhunderts, als Preußen von dem französischen Kaiser Napoleon I. besiegt wurde und die Hälfte seines Landes verlor, da wußte Stein mit seinem klaren Geiste Rat und Hilfe zu schaffen. Er begann in Preußen heimlich für die Befreiung Deutschlands zu wirken. Im Verein mit Scharnhorst, Gneifenau und anderen verdienten Männern bewirkte er die Wehrbarmachung des ganzen Volkes. Napoleon vernahm dies und nötigte den preußischen König, Stein

10. Geographische Grundbegriffe, Mitteleuropa - S. 15

1911 - Breslau : Hirt
§ 3. Übersicht über das Deutsche Reich. 15 Großherzog, Herzog, Fürst). Diese Staaten heißen Monarchien. Steht an der Spitze des Staates ein Präsident (Frankreich, Schweiz), so ist es ein Freistaat oder eine Republik. Auswärtige Besitzungen eines Staates sind seine Kolonien. Verkehrswege siud Brücken, Fußwege, Stadt- und Landstraßen, Kunst- straßen oder Chausseen, Schienenwege, Flüsse, Seen und Kanäle. Verkehrsmittel sind Wagen verschiedenster Art, Schisse, Telegraph, Tele- phon, Luftschiffe, Straßen- und Eisenbahnen. Verkehrsanstalten sind Marktplätze, Markthallen, Jahrmärkte, Messen, Börse, Post, Eisenbahnen und Schiffahrtsgesellschaften (Reedereien). § 3. Übersicht über das Deutsche Reich. a) Lage. Das Deutsche Reich wird das „Herz Europas" genannt. Berlin hat etwa gleiche Entfernung zum äußersten Norden wie zum äußer- sten Süden Europas. Das Deutsche Reich liegt etwa in der Mitte zwischen dem Äquator und dem Nordpol. Seine Breitenausdehnung reicht vom 48. bis zum 56." n. Br. und seine Längenausdehnung' vom 6. bis zum 23." östl. L. b) Grenzen. Im S, W und N ist Deutschland durch natürliche Grenzen gegen die Nachbarstaaten abgeschlossen. Im 8 folgt die politische Grenze gegen die Schweiz dem Rhein und dem Bodensee, gegen Österreich den Alpen, dem Böhmer Walde, dem Erzgebirge und den Sudeten. Im W folgt unsere Grenze zunächst dem Wasgenwalde, läuft aber dann ohne natürlichen Abschluß über die Lothringische Hochebene und weiter nord- westlich über den westlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges bis zum Niederrhein. Der 0 unseres Reiches geht unmerklich in das Russische Flach- land über, und nur Menschenhand hat hier Grenzzeichen gesetzt Der X unseres Vaterlandes ist durch die Nord- und Ostsee begrenzt, und nur der äußerste X entbehrt des natürlichen Schutzes gegen Dänemark. Gerade im W und 0 des Deutschen Reiches, an der Grenze gegen Frankreich und Rußland, fehlen natürliche Schutzgrenzen. Deutschland ist darum oft der Schauplatz blutiger Kriege gewesen, und wir müssen unsere Grenzen durch starke Festungen (Straßburg, Metz im W und ©logau, Posen, Thorn im 0) sowie ein immer schlagfertiges Heer schützen. „Was Deutschland in einem halben Jahre mit seinen siegreichen Waffen er- rungen hat, das muß es ein halbes Jahrhundert mit Waffen schützen, damit es uns nicht wieder entrissen werde." (Moltke.) c) Größe. Das Deutsche Reich umfaßt 540000 qkm. Größer als das Deutsche Reich sind Rußland mit 5400000 qkm und Österreich mit 075000 qkm. In unserem Vaterlande wohnen rund 65 Mill. Menschen; das ist der 7. Teil aller Menschen, die in Europa lebeu. 6) Landschaftliche Gliederung. Hoch- und Tiefebenen, Gebirgsnm- Wallungen und geologische Beschaffenheit Deutschlands lassen zunächst fünf
   bis 10 von 47 weiter»  »»
47 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 47 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 147
1 268
2 32
3 924
4 318
5 729
6 30
7 1037
8 8352
9 350
10 152
11 4
12 18
13 1071
14 3
15 556
16 109
17 118
18 13043
19 771
20 16
21 123
22 192
23 6
24 468
25 78
26 127
27 104
28 135
29 3067
30 109
31 33
32 209
33 76
34 47
35 740
36 290
37 959
38 3230
39 189
40 106
41 28
42 15
43 74
44 271
45 564
46 298
47 141
48 642
49 651

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 358
1 1879
2 206
3 1172
4 1914
5 47
6 96
7 1525
8 5473
9 23388
10 260
11 115
12 229
13 233
14 56
15 4780
16 5767
17 8929
18 206
19 973
20 4083
21 266
22 8
23 3406
24 35
25 410
26 52
27 128
28 364
29 9953
30 256
31 76
32 1041
33 313
34 5155
35 363
36 1605
37 684
38 4876
39 549
40 194
41 3722
42 445
43 1502
44 2973
45 2034
46 683
47 39
48 178
49 72
50 181
51 3044
52 978
53 229
54 246
55 65
56 737
57 87
58 344
59 2056
60 7597
61 2647
62 315
63 411
64 1609
65 143
66 697
67 2058
68 1269
69 362
70 190
71 1724
72 1085
73 1130
74 17677
75 125
76 322
77 1206
78 2851
79 190
80 1813
81 90
82 279
83 201
84 40
85 3363
86 3728
87 222
88 69
89 445
90 465
91 82
92 8822
93 141
94 1202
95 327
96 10864
97 2234
98 10147
99 340

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 14
10 1
11 1
12 0
13 1
14 5
15 0
16 0
17 1
18 0
19 3
20 0
21 3
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 1
30 2
31 0
32 0
33 1
34 0
35 2
36 10
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 0
46 0
47 3
48 0
49 0
50 0
51 1
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 1
62 0
63 0
64 0
65 0
66 3
67 4
68 3
69 0
70 2
71 6
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 8
79 1
80 2
81 2
82 0
83 2
84 0
85 0
86 0
87 1
88 2
89 0
90 0
91 1
92 0
93 16
94 0
95 2
96 5
97 0
98 0
99 0
100 0
101 0
102 0
103 3
104 0
105 1
106 0
107 2
108 0
109 1
110 1
111 0
112 1
113 0
114 1
115 1
116 0
117 0
118 2
119 0
120 0
121 0
122 1
123 0
124 0
125 0
126 1
127 0
128 0
129 0
130 4
131 0
132 0
133 5
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 15
140 2
141 2
142 1
143 2
144 3
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 1
154 0
155 1
156 3
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 0
167 0
168 0
169 1
170 3
171 0
172 0
173 1
174 0
175 3
176 9
177 1
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 2
192 0
193 6
194 0
195 0
196 0
197 0
198 2
199 2